Wissenschaftler der Kieler Institute GEOMAR, Institut für Meereskunde und Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) sowie Lehrer aus 9 Schulen in Schleswig Holstein trafen sich am vergangenen Wochenende zum ersten Mal zu einem gemeinsamen Workshop in Bad Segeberg. Ermöglicht wurde das Treffen durch die Robert Bosch Stiftung im Rahmen ihres Förderprogramms "NaT-Working - Naturwissenschaften und Technik: Schüler, Lehrer und Wissenschaftler vernetzen sich".
Ziel von NaT-Working ist es, die Neugier junger Menschen für Naturwissenschaften und Technik zu wecken und durch auf Dauer angelegte regionale Netzwerke aus Wissenschaftlern und Lehrern bessere Bedingungen für den Erfolg dieser Fächer an Schulen zu schaffen.
Das Zustandekommen dieses Workshop stellt das erste Ergebnis der im Sommer dieses Jahres vereinbarten Zusammenarbeit zwischen der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) dar. Hierdurch gelang es, den Leibniz-Preisträger der DFG, Professor Dr. Wolf-Christian Dullo, Direktor des GEOMAR-Forschungszentrums für marine Geowissenschaften, für die Zusammenarbeit mit Schulen zu gewinnen. Das Kieler Bildungsministerium unterstützte die Organisation des Treffens.
Ziel war es, gemeinsame Wege zu finden, um das Interesse der Schüler für die naturwissenschaftlichen Fächer Physik, Biologie, Chemie und Erdkunde anhand der Meeresforschung zu wecken.
Im Rahmen des Workshops konzipierten Lehrer und Wissenschaftler gemeinsam Projekte, für die sie bei der Robert Bosch Stiftung eine Förderung beantragen möchten. Geplant sind Fortbildungen für Lehrer am Institut für Meereskunde und bei GEOMAR, die Entwicklung gemeinsamer Unterrichtsprojekte für Schüler in der Oberstufe, Schülerforen an den Instituten und die Präsentation von Forschungsergebnissen der Schüler im Rahmen von öffentlichen Ausstellungen.
Darüber hinaus sollen Unterrichtsmaterialien und Experimentierkoffer entwickelt und zusammengestellt werden, um den Schülern zu ermöglichen, selbständig Proben zu nehmen und zu analysieren. Langfristiges Ziel ist die Schaffung eines meereskundlichen Schülerlabors.
Die Anknüpfungspunkte zwischen Schule und Meereswissenschaften sind vielfältig und reichen von Themen wie der Entwicklung von Planktonblüten (Biologie) über Temperatur-, Salzgehalts- und Sauerstoffentwicklung in der Ostsee (Physik), Kohlendioxyd- und Nährstoffkreislauf im Meer (Chemie) bis hin zu Plattentektonik, Klimageschichte und künftige Energieressourcen (Erdkunde).
Insgesamt nahmen 17 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Gymnasium Elmschenhagen (Kiel), Max-Planck-Gymnasium (Kiel), Klaus-Groth-Gymnasium (Neumünster), Immanuel-Kant-Schule (Neumünster), Hoffmann-von-Fallersleben-Schulzentrum (Lütjenburg), Städtischen Gymnasium (Bad Segeberg), Gymnasium Wellingdorf (Kiel), Freie Walldorfschule (Kiel) und Toni-Jensen-Gesamtschule (Kiel) sowie Mitarbeiter der Umweltgruppe "Hohe Tied e.V." an dem Workshop teil.