Mins Minssen,
Georg Krieger, Erich Bäuerle, Alexander Pilipczuk, Jürgen Hagen
Äolsharfen
Der Wind als Musikant
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Frankfurt: Verlag Erwin Bochinsky, 1997
211 S.
ISBN 3-923639-14-7
39,- €
Äolsharfen oder Windharfen sind geisterhaft klingende
Saiteninstrumente, die der Wind spielt. An einer einzigen Saite kann der
Wind viele verschiedene Töne anregen. Dieses Phänomen hat als
erster V. Strouhal physikalisch erklären können. Die harmonischen
Besonderheiten ergeben sich daraus, daß reine Naturtonfolgen entstehen,
was gegenüber der gewohnten temperierten Stimmung im Hören einen
besonderen Reiz der Äolsharfen ausmacht. W. Melhop, dessen Wirken
in diesem Band erstmals ausführlich gewürdigt wird, gelang es,
die wohl am besten auf den Wind reagierenden Instrumente zu bauen. Weiter
werden die Protokolle des italienischen Geistlichen Gattoni über die
akustischen Erscheinungen an seiner Riesen-Wetterharfe vorgestellt.
Praktische Erfahrungen der Autoren im Bau von Windharfen
werden weitergegeben. Darüber hinaus kommen kulturgeschichtliche Aspekte
dieser wunderlichen Instrumente zur Sprache, vor allem die Vorstellung
romantischer Naturphilosophie vom Tönen der Natur selbst im Klang
der Windmusik.
Der Band eignet sich zum fächerübergreifenden
Unterricht, in dem Physik (Windreibungstöne und Saitenschwingungen),
Literatur der Romantik (Naturton und Äolsharfe bei E.T.A. Hoffmann
in "Lebensansichten des Kater Murr", "Die Automate") und Musik (temperierte
Tonleiter und Naturtonleiter) miteinander verbunden werden können.
Inhalt
- Einleitung
- Mins Minssen
Die Windharfe als Stimme der Natur zwischen romantischer Tradition
und technischer Vision
- Georg Krieger
Windharfe und Musik
- Erich Bäuerle
Physikalische Gesichtspunkte bei der Tonbildung
an Windharfen-Saiten
- Alexander Pilipczuk
Zur Instrumentengeschichte der Windharfe unter Berücksichtigung
des Hamburger Herstellers Wilhelm Peter (II) Melhop (1802 - 1868)
- Jürgen Hagen
Bericht über Bau und Klang neuer Äolsharfen