Im Jahre 2006 wurde die dritte Erhebungsrunde von PISA durchgeführt. Damit ist der erste PISA-Zyklus (PISA 2000, PISA 2003, PISA 2006) abgeschlossen.
Bei PISA 2006 gibt es gegenüber PISA 2000 und PISA 2003 eine Reihe von Neuerungen und Erweiterungen, sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene.
Neuerungen international
Die Organisationsstruktur auf internationaler Ebene ist im Wesentlichen unverändert geblieben.
- PISA deckt die Kompetenzbereiche Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften ab. Der Schwerpunkt in PISA 2006 sind die Naturwissenschaften.
- Für alle Kompetenzbereiche wurden bei PISA 2006 Aufgaben aus den beiden ersten Erhebungsrunden eingesetzt, die vor allem aufgrund ihrer psychometrischen Eigenschaften ausgewählt wurden. Für die Naturwissenschaften als Schwerpunktgebiet 2006 wurden zusätzlich neue Aufgaben entwickelt.
- Die Zielpopulation der Fünfzehnjährigen bleibt gleich. Wie auch schon 2003 bietet PISA 2006 als internationale Option eine zusätzliche schuljahrgangsbezogene Erhebung an. In Deutschland wurde diese Option genutzt, um zwei vollständige neunte Klassen je gezogener Schule der internationalen Stichprobe zusätzlich zu untersuchen. Anhand dieser Stichprobe wurden Aufgaben zur Überprüfung und Normierung der Bildungsstandards Mathematik der KMK für den Mittleren Schulabschluss in Deutschland untersucht.
- Erstmalig wurden in PISA 2006 naturwissenschaftsbezogene Einstellungen innerhalb des Tests und bezogen auf konkrete Inhalte und Kontexte erhoben.
- Wie in PISA 2000 und PISA 2003 wurden zentrale demographische Daten und einige Indikatoren des sozialen, kulturellen und familiären Hintergrunds in einem Schülerfragebogen von ca. 50 Minuten Länge erhoben. Den inhaltlichen Schwerpunkt des Fragebogens bildeten Schülermerkmale, die für die Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften bedeutsam sind (z.B. Motivation in den Naturwissenschaften).
- Auch der Fragebogen zum Schulkontext, der von der Schulleitung 2006 auszufüllen war, ist naturwissenschaftlich akzentuiert. Die Fragen richteten sich auf Strukturmerkmale, materielle und soziale Ressourcen, aber auch auf Unterrichtsbedingungen.
An PISA 2006 nehmen 57 Staaten teil.
Neuerungen national
Das deutsche PISA 2006-Konsortium ist aus dem Konsortium PISA 2003 hervorgegangen und bildet in leicht veränderter Besetzung wiederum ein zentrales Element in der nationalen Organisationsstruktur.
Auch in der dritten Erhebungsrunde hat das deutsche Konsortium die internationale Untersuchung durch eine Reihe von nationalen Optionen ergänzt. Wie 2000 und 2003 gab es auch 2006 an allen PISA-Schulen der internationalen Stichprobe einen zweiten Testtag für ergänzende Untersuchungen. An diesem zweiten Testtag wurden im Auftrag der Kultusministerkonferenz Aufgaben für die Überprüfung der Anforderungen, die durch die deutschlandweit geltenden Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss in Mathematik gestellt werden, erprobt und normiert.
Die zentralen Informationen zu PISA 2006 sind in einer Broschüre zusammengefasst:
Download PISA 2006 Broschüre (
ca. 1.1 MB)